Das Proseminar „Auf den Spuren der Vorarlberger Barockbaumeister in Konstanz“ im Sommersemester 2022 unter Leitung von Birgit Rucker widmete sich der Vorarlberger Baumeisterzunft, insbesondere Franz Beer von Bleichten und seinem Schwiegersohn Peter Thumb, die sich beide in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts um das Konstanzer Bürgerrecht bewarben und mit ihren Familien in Konstanz niederließen. Im Seminar standen Bauprojekte der beiden und ihrer Söhne in und um Konstanz im Mittelpunkt.
Die Idee für das Seminar ging auf eine Kooperationsanfrage des Vorarlbergmuseums Bregenz zurück. Im Rahmen eines Projekts zur digitalen Geschichtsdidaktik wurde in Kooperation mit u.a. der FH Vorarlberg und dem Barockbaumeister Museum Au eine App entwickelt, die am Beispiel des Barockbaumeisters Franz Beer die Geschichte der Vorarlberger Baumeisterzunft, die Lehr- und Arbeitsweisen, Karrieren, Arbeitsbedingungen und konkrete Bauwerke zeigt. Die App zeichnet Beers Leben durch Texte, Podcasts, Bilder und VR-Rundgänge nach. Studierende des Konstanzer Seminars steuerten zwei der Podcasts bei, in denen einerseits der Bau der Klosterkirche Münsterlingen bei Konstanz, andererseits das Leben Franz Beers in Konstanz im Mittelpunkt stehen.
Der komplette Rundgang zu Franz Beer ist in der App i.appear abrufbar. Die beiden Podcasts der Konstanzer Studierenden können auch direkt hier auf dieser Seite gehört werden.
Podcast 1: Franz Beer zeigt seinen Enkeln die von ihm erbaute Klosterkirche in Münsterlingen. Sie treffen dort den Maler Jacob Carl Stauder. (Text und Umsetzung: Mariama Madei, Theresa Matthiae)
Podcast 2: Franz Beer trifft seinen Schwiegersohn Peter Thumb im Wirtshaus zum Hecht in Konstanz, um sich über aktuelle Bauprojekte auszutauschen. (Text und Umsetzung: Fynn Beckmann, Alicia Rank)
St. Remigius Münsterlingen, ehemalige Klosterkirche. Ab 1709 geplant und erbaut von Franz Beer.
St. Remigius Münsterlingen, ehemalige Klosterkirche. Blick Richtung Altarraum.
Ansichtskarte, unter der Zeichnung von R. Oehlschläger datiert mit 1904. Rechts im Bild der barocke Rathausneubau von Johann Michael Beer, mittig ragt hinter den Bäumen der barocke Bau des Hotel Hecht hervor. Unter der obersten Fensterreihe sind noch die Buchstaben „HT“ von „Hecht“ zu lesen, darunter die Buchstaben „OCHET“ von brochet (französisch für Hecht).
Ansichtskarte, verschickt im Jahr 1918. Am linken Bildrand ist das Hotel Hecht zu sehen, die Fassade wurde im Jahr 1905 umgebaut und hat daher ihr barockes Aussehen verloren. Rechts im Bild das alte Rathaus, das 1733 von Franz Beers Sohn Johann Michael erbaut wurde. Das Portal und der darüber liegende Wappenstein stammen aus dem Vorgängerbau aus der Renaissancezeit.
Haus zum Esel in Konstanz: Wohnhaus Franz Beers, von ihm gekauft am 13. Dezember 1713
Häuserzeichen (Häusername) am Haus zum Esel: vermutlich von Jacob Carl Stauder gemalt, der Esel als Namensgeber ist präsent in der Szene der Flucht nach Ägypten