Jahr für Jahr erobern Filme über Maler erfolgreich die Kinoleinwand – sei es als Hollywoodproduktionen wie Peter Webbers Das Mädchen mit dem Perlohrring (2003) oder Julie Taymors Frida (2002) oder als unkonventionelle Arthouse-Filme wie Carlos Sauras Goya in Bordeaux (1999), Lech Majewskis Die Mühle und das Kreuz (2011) oder der jüngste Publikumserfolg von Dorotea Kobiela und Hugh Welchman Loving Vincent (2017).
Das im Wintersemester 2017/18 unter der Leitung von Dr. Bruno Grimm und Dr. Sandra Hindriks veranstaltete Seminar widmete sich dem Wechselspiel zwischen Film und Malerei, indem es das Filmgenre des Künstlerfilms, d.h. Filme über fiktive oder reale Maler und deren Gemälde, aber auch Filme von bildenden Künstlern oder Regisseuren, welche eine starke Auseinandersetzung mit Malerei aufweisen, näher in den Blick nahm. In exemplarischen Werkanalysen galt es dabei diversen Leitfragen nachzuspüren: Wie werden in der intermedialen Begegnung Unterschiede, Abhängigkeiten und Gemeinsamkeiten der beiden Medien ausgelotet? Wie werden Bilder verschiedener Kategorien (Gemälde, Tableau vivant, Filmbild) zusammengeführt? Wie inszeniert der Film den Malakt und das unbewegte gemalte Bild, d.h. Produktion und Ästhetik der Malerei? Und welche Aussagen trifft das neue, bewegte Medium im Medienvergleich über sich selbst?
Begleitet wurde das Seminar in Kooperation mit dem Konstanzer Zebra-Kino von einer Filmreihe, bei der ausgewählte Filme der Öffentlichkeit gezeigt und von den Studierenden den Besuchern einführend vorgestellt wurden.