Die Lehrveranstaltung Kino – Film – Museum: Inklusion und audiovisuelle Medien wurde im Wintersemester 2017/18 am Fachbereich LKM von Robert Stock (Medienwissenschaft, DFG-Projekt „Mediale Teilhabe“) und dem Historiker und Museumsvermittler Jurek Sehrt (Berlin) durchgeführt. Das Ziel war, das Medium Film im musealen Zusammenhang zu verstehen und es in Bezug zu Diskursen über Barrierefreiheit und Behinderung zu setzen.
Die Lehrveranstaltung bestand aus einer Einführung, einem Kompakttermin in Konstanz und einer 5-tägigen Exkursion nach Berlin. Dabei haben wir Fragen hinsichtlich musealer Ausstellungspraxis beleuchtet und diese im Kontext der Diskussionen um gesellschaftliche Inklusion situiert. In diesem Rahmen haben wir uns intensiv mit verschiedenen Zugängen zum Film auseinandergesetzt, die etwa durch Untertitelung, Audiodeskription oder Deutsche Gebärdensprache u.a. auf Basis von Apps ermöglicht werden. Des Weiteren ging es darum, die museale Präsentation des Medium Films und dazugehöriger Ausstellungsobjekte zu untersuchen: Wir gingen der Frage nach, wie diese Objekte und Dokumente so präsentiert werden können, dass möglichst viele Besuchergruppen dazu Zugang erhalten und welche Maßnahmen dazu notwendig sind.
Während der Exkursion nach Berlin im Februar 2018 haben wir das Deutsche Technikmuseum, das Deutsche Historische Museum sowie die Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen besucht. An diesen Einrichtungen konnten wir verschiedene Ausstellungen und dort befindliche inklusive Elemente wie Leitsysteme, Tastmodelle oder inklusive Medienstationen usw. besichtigen. Mehrere Fachgespräche mit einschlägigen ExpertInnen aus den jeweiligen Museen sowie von Firmen, die im Bereich Audiodeskription, Text-to-Speech-Verfahren sowie App-Entwicklung tätig sind, boten uns spannende Einblicke in die Arbeit von PraktikerInnen. Ebenso aufschlussreich war das Gespräch mit der Kinoblindgängerin Barbara Fickert, die uns mit ihren Erfahrungen und den digitalen Praktiken einer blinden Filmzuschauerin vertraut machte. Abgerundet wurde die Exkursion durch Gruppenarbeiten, die sich u.a. mit Ausstellungstexten in einfacher Sprache oder inklusiven Audioguides beschäftigten.
⇨Link zum Bericht über die Lehrveranstaltung
Ansicht von dem Bereich „Games. Ins Netz gespielt“ in der Ausstellung „Das Netz“ im Deutschen Technikmuseum. An einer Tafel befinden sich Informationen zu dem Bereich. Als Ausstellungsobjekte sind Computer, Bildmaterialen und Sammelfiguren von Computerspielen erkennbar, die in Vitrinen untergebracht sind.
Detailansicht aus dem Themenbereich „Games“ in der Ausstellung „Das Netz“. Während die originalen Sammelfiguren des Spiels „World of Warcraft“ in der Vitrine sind, gibt es davor eine Nachbildung einer Kriegerfigur als Tastobjekt.