Im Seminar „Schlüsseltexte Feministischer Filmtheorie“ (WS 2024/25 unter Leitung von Prof. Dr. Beate Ochsner) haben die Studierenden als Studienleistung eine Reihe von Kurzfilmen und Podcastfolgen produziert. Ziel der Übung war es, eine praxisorientierte Annäherung an feministische Filmtheorie zu eröffnen, indem theoretische Konzepte in eine kreative, sinnlich erfahrbare Form überführt werden. Anstatt sich nur auf die abstrakte Lektüre zu konzentrieren, wird die Theorie durch die praktische Auseinandersetzung mit filmischen Mitteln wie Bildkomposition, Montage, Sound und Narration greifbar. Besonders im feministischen Kontext, in dem der Blick, die Inszenierung von Körpern und die Konstruktion von Geschlecht eine zentrale Rolle spielen, ermöglicht die filmische Praxis ein unmittelbares Nachvollziehen theoretischer Ansätze. Dies fördert nicht nur ein analytisches Verständnis, sondern auch eine körperlich-affektive Reflexion darüber, wie feministische Filmtheorie in der audiovisuellen Gestaltung wirksam wird. Die Podcast-Produktion ergänzt diesen Zugang um eine diskursive Dimension, indem sie die Reflexion über die theoretischen Konzepte hörbar macht, Perspektiven verhandelt und die affektive Wirkung von Stimme, Sprache und Soundgestaltung erprobt. Während der Kurzfilm die Theorie visuell umsetzt, macht der Podcast sie durch argumentativen Austausch und auditive Gestaltung erfahrbar. In dieser Kombination entsteht eine mehrperspektivische Annäherung, die über die reine Textlektüre hinausgeht. Die Produktion erfordert eine bewusste Auseinandersetzung mit feministischen Fragestellungen, sei es durch die Wahl von Kameraperspektiven, das Aufbrechen konventioneller Erzählstrukturen oder die Gestaltung von Ton und Schnitt, wodurch theoretische Begriffe nicht nur verstanden, sondern praktisch angewandt und hinterfragt werden. Durch die performative Umsetzung der Theorie können Theoriekonzepte ausprobiert, spielerisch auf ihre Grenzen getestet und in neue Kontexte überführt werden . Dieser prozessorientierte Zugang erlaubt eine lustvolle Aneignung der Theorie, die über bloße Rezeption hinausgeht und sie als lebendige, gestaltbare Praxis erfahrbar macht. Besonders in kollaborativen Produktionsprozessen, in denen Ideen gemeinsam entwickelt, umgesetzt und reflektiert werden, entsteht ein feministisches Arbeiten, das die Prinzipien geteilter Autor*innenschaft und kollektiver Erkenntnisproduktion praktisch erfahrbar macht. Theorie wird in dieser Form nicht nur vermittelt, sondern durch das eigene Tun produziert, transformiert und weitergedacht.
Zu den Folgen:
Videos:
Podcasts:
Die Episoden:
Videos:
Your Gaze
von Emma Klugermann, Karina Konjuschenko und Maike Plutz
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Burning but Blooming
von Michelle Eßer und Lea Kobs
Ein Blick
von Nathalie Jöckel und Luisa Johannes
Riddles of Mulvey
von Jana Gerner, Paula Jahnke und Celia Stelmach
Was ist eigentlich visuelle Lust?
von Clara Goldammer und Eva Puschmann
Podcasts:
Feministische Gedanken
von Linda Dodek, Rawan Ibrahim und Johanna Lovas
Feministische Filmtheorie in 150 Sekunden
von Felicia Bernecker, Carmen Mankel und Clara Wagner
Feministischer Podcast
von Shanice Beck, Chiara Polito und Marie Schöttle
Feministische Filmtheorien: Rethinking Women’s Cinema
von Antonia Illig und Anna Wirth