Im morgigen Fachbereichskolloquium spricht Dr. Alexander Zons (Universität Konstanz) zum Thema „Die Figur des Agenten“ (Dienstag 17.00 – 18.30 Uhr, Raum H 306). Wie immer sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Und darum wird es gehen:
Die Figur des Agenten
Beziehungen sind alles. Das gilt besonders für Hollywood. Ohne die richtigen Kontakte kommt man nicht weiter. Ohne die Unterstützung mächtiger Agenturen ist dort heute kaum noch ein Film bzw. ein Geschäft zu machen. Und um genau diese Agenten – und nicht um 007 oder Jason Bourne – soll es in meinem Vortrag gehen. Ihre Macht ergibt sich aus ihrer Schlüsselposition im Netzwerk Hollywoods. Sie haben sich zwischen Studios und kreativem Personal (Schauspieler, Regisseure, Drehbuchautoren etc.) eingerichtet und unentbehrlich gemacht. Sie sind vor Ort, pflegen ihre Kontakte und handeln mit Informationen, die sie genau diesen Kontakten verdanken. Agenten sind mithin Parasiten im Sinne von Michel Serres – sie stellen den Kontakt zwischen den Kreativen und den Studios her, indem sie ihn unterbrechen. Der Agent lagert sich am Paradox an, das sich aus der Erhaltung einer permanenten Industrie durch kurzfristige Unternehmen bzw. Projekte ergibt. Der Vortrag wird einen Überblick geben über das Sozialsystem Hollywood. Dabei werde ich einerseits historisch argumentieren – und dabei die ein oder andere Anekdote aus Hollywood erzählen –, aber auch Fragen stellen, wie sich das Forschungsfeld und damit der Gegenstand ‚Film‘ darstellt, wenn man eine Sozialgeschichte Hollywoods versucht.