Liebe LKM-Studierende,
das Sammeln von Objekten steht einerseits im Mittelpunkt einer Kultur, die sich über den Bezug zur Vergangenheit definiert – vom Boom des Mediums ‚Ausstellung‘ bis zur ‚Konjunktur‘ von Gedächtniskrankheiten. Andererseits scheint sich die materielle Welt immer mehr zu verflüchtigen angesichts der zunehmenden Dominanz virtueller Informations- und Erlebnisangebote. Wie also ist es um eine berührbare Welt bestellt? Welche Bedeutung haben die Objekte, mit denen wir uns umgeben, die wir aufheben und mit denen wir täglich umgehen? Welche Berufe gibt es, die mit dem Sammeln zu tun haben? Solche Fragen stellt das Seminar „Berührbare Welt“, das ich im Wintersemester immer montags von 10-11:30 statt. Wir werden mit dem Auktionator Carlo Karrenbauer zusammentreffen und auch das Auktionshaus besuchen, wir lernen die Sammlung von Fotografien und afrikanischen Skulpturen von Bernd Stiegler in seiner Wohnung kennen, wir besuchen die deutschlandweit größte fernmeldehistorische Sammlung in privater Hand (steht in Konstanz!) und treffen die Fotografin Franzis von Stechow, die davon erzählt, wie es ist, wenn man am Ende eines langen Berufslebens plötzlich mit einer Ansammlung von Objekten dasteht, also gewissermaßen als Nebeneffekt der eigenen Berufstätigkeit zur Sammlerin geworden ist.
Ich freue mich auf Ihre Teilnahme!
Mit herzlichen Grüßen
Albert Kümmel-Schnur