Schlusssteine der Seitenschiffe
Als Schlussstein wird der Keilstein am höchsten Punkt eines Bogens, einer Kuppel oder eines Rippengewölbes bezeichnet. Erst durch den Schlussstein werden die Architekturglieder der Rippen zu einer selbsttragenden Konstruktion, was ihm eine besondere Bedeutung verleiht.Die Schlusssteine, die wir genauer betrachten möchten, befinden sich in den Seitenschiffen. Sie wurden in der 1. Hälfte ...
mehr anzeigenAls Schlussstein wird der Keilstein am höchsten Punkt eines Bogens, einer Kuppel oder eines Rippengewölbes bezeichnet. Erst durch den Schlussstein werden die Architekturglieder der Rippen zu einer selbsttragenden Konstruktion, was ihm eine besondere Bedeutung verleiht.Die Schlusssteine, die wir genauer betrachten möchten, befinden sich in den Seitenschiffen. Sie wurden in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts hergestellt und stellen verschiedene Heilige dar. Jeder Schlussstein ist plastisch gearbeitet und durch die farbige Fassung des Gewölbes noch einmal gerahmt. Bei der farbigen Fassung der Schlusssteine wurde auch Gold zur Akzentuierung eingesetzt. In großer Höhe angebracht, trägt es zu einer dekorativen Gesamtwirkung bei, ohne als Material oder Gestalt in den Vordergrund zu treten.
Bei den einheitlicher gestalteten Schlusssteinen des südlichen Seitenschiffes handelt es sich vermutlich um Arbeiten aus derselben Werkstatt, während Motive im nördlichen Seitenschiff eher heterogen ausfallen. In beiden Seitenschiffen bilden goldene Blattmasken den östlichen Abschluss. In der Gestaltung aller Schlusssteine wurden durch die Verwendung von Gold die Gewänder betont, sowie Akzente gesetzt. Da hauptsächlich Christus, Heilige und Engel zu sehen sind, kann das Gold auch hier deren Göttlichkeit betonen (Knapp 2013, 169-174). Doch auch etwas zweifelhafte Mischwesen verstecken sich in der Reihe der Schlusssteine, die dem Gebäude seinen Halt geben und eine nähere Betrachtung lohnen. weniger anzeigen