Abb. 1 von 4 - Bildquelle: Adana Schulz
Valentinius Algeyer: Mariensäule auf dem oberen Münsterhof. Vollendung ca. 1636, Bronzeguss auf einer Marmorsäule, Höhe: 2,10 Meter.
Abb. 2 von 4 - Bildquelle: Adana Schulz
Zeitgenössische Quellen geben Anlass zu der Vermutung, die Madonna sei ursprünglich nicht für ihren heutigen Standort, sondern für einen Marienaltar im Mittelschiff des Münsters in Auftrag gegeben worden. Dies würde auch erklären, warum die Figur so detailreich ausgestaltet ist, obwohl die aufwändigen Verzierungen vom heutigen Betrachterstandpunkt auf dem Hof kaum zu erkennen sind. (Hermann 2013, S. 185)
Abb. 3 von 4 - Bildquelle: Adana Schulz
Auch die Inschrift auf der Mondsichel ist für den heutigen Betrachter nicht zu erkennen. Diese lautet „1632 GOS MICH ALGEYER VALENTINUS IN CONSTANZ“ und gibt somit Aufschluss über Künstler und Datierung. Die Tatsache, dass die Figur erst um 1680, also fünfzig Jahre nach ihrer Fertigstellung, auf der Mariensäule platziert wurde, deutet ebenfalls darauf hin, dass diese für einen anderen Ort intendiert war. Wo die Madonna in diesen ersten Jahren aufgestellt war ist allerdings nicht bekannt. (Hermann 2013, S. 185)
Abb. 4 von 4 - Bildquelle: Adana Schulz
Die bronzene Madonnenfigur zeugt außerdem vom handwerklichen Geschick Algeyers, der die Figur in nur einem Stück goss. Diese Vorgehensweise machte die ohnehin schon aufwändige Fertigung einer Bronzeskulptur noch anspruchsvoller. Der Hohlraum, der in Ton oder Gips durch die verlorene Form eine Wachsmodells entsteht, muss dabei vollständig mit Bronze ausgegossen werden. Die feinen, nach oben gebogenen Spitzen der Mondsichel deuten darauf hin, dass die Figur dabei auf dem Kopf stand.