Abb. 1 von 4 - Bildquelle: Claudia Heim und Milena Becker, bearbeitet von Claudia Heim
Filigraner Baldachin mit gotischem Maßwerk, Werkstatt Simon Haider: Chorgestühl des Konstanzer Münsters, Eiche, ab 1467.
Abb. 2 von 4 - Bildquelle: Claudia Heim und Milena Becker, bearbeitet von Claudia Heim
Um das umfangreiche Bildprogramm des Chorgestühls zu fertigen, bedienten sich die Bildschnitzer verschiedenster spitzer Werkzeuge und bildhauerischer Techniken. Mit Kraft und Geschick, durch Sägen, Hobeln und Schnitzen wurde auf das hölzerne Material eingewirkt. Einige der auf den Gestühlwangen abgebildeten Szenen können als (indirekte) Referenz und grobe Umkehrung dieser Tätigkeit gesehen werden. Diese Westwange zeigt zum Beispiel Jahel, die dem vor ihr knienden und schlafenden Ritter Sisara mit einem Holzhammer einen Keil ins Auge treibt.
Abb. 3 von 4 - Bildquelle: Claudia Heim und Milena Becker, bearbeitet von Claudia Heim
Bei Jahel tötet Sisara wird auf die Bearbeitung des Holzes mittels Klopfholz und Stemmeisen (Werkzeuge zum Schnitzen) verwiesen. Bei der Steinigung Achors rufen das dargestellte Ausholen des Peinigers und der gleichsam am Kopf „klebende Stein“ weitere Analogien zu grundlegenden Handgriffen des Bildhauers wie Hämmern oder Polieren in Erinnerung.
Abb. 4 von 4 - Bildquelle: Claudia Heim und Milena Becker, bearbeitet von Claudia Heim
Weitere Zusammenhänge sind an der Westwange des unteren Durchgangs der südlichen Chorseite zu entdecken. Die Bekrönung der Wange zeigt den Brudermord. Erneut wird ausgeholt, in diesem Fall sogar mit einem Werkzeug, der Axt.