Ellenrieder-Gymnasium
Das Hauptgebäude des Ellenrieder-Gymnasiums baut auf einen rechteckigen Grundriss auf, die Nebenbauten sind asymmetrisch zum Hauptgebäude platziert. Während die Nebenbauten einstöckig sind, verfügt das Hauptgebäude über insgesamt drei Stockwerke sowie über einen großzügigen Dachstuhl. Den Abschluss findet das Gebäude in einem Krüppelwalmdach mit großem Giebel an der Schauseite, ... mehr anzeigenDas Hauptgebäude des Ellenrieder-Gymnasiums baut auf einen rechteckigen Grundriss auf, die Nebenbauten sind asymmetrisch zum Hauptgebäude platziert. Während die Nebenbauten einstöckig sind, verfügt das Hauptgebäude über insgesamt drei Stockwerke sowie über einen großzügigen Dachstuhl. Den Abschluss findet das Gebäude in einem Krüppelwalmdach mit großem Giebel an der Schauseite, der seitlich von kleinen Giebelfenstern flankiert wird. Die Kreuzstockfenster an der Schauseite sind in Dreiergruppen angeordnet.Der Stil des Gebäudekomplexes lässt sich als verhältnismäßig schlichte Jugendstilarchitektur mit Heimatstileinfluss beschreiben. Als prägnantestes Merkmal des Ellenrieder-Gymnasiums ist unschwer der mächtige Erkervorbau mit der zweiläufigen Freitreppe zu erkennen. Dieser Vorbau erstreckt sich über die beiden unteren Stockwerke des Gebäudes und schließt mit einem Kuppeldach ab, welches von verschnörkelten Stützkonsolen gestemmt wird.
Vor allem an diesem Vorbau lassen sich einige typische Jugendstilelemente ausmachen wie beispielsweise die Reliefarbeiten, die den Erker im ersten Stockwerk unter den Fenstern umlaufen. Sie bilden verschiedene Szenen mit jeweils einem Menschen und einem Tier ab, wobei neben den gängigen auch für den Jugendstil eher untypische Tiere wie Alligatoren und Oktopoden auftreten. Ein sehr gelungenes Beispiel für die Verwendung fließender Formen im Jugendstil ist in den Erkerbögen zu finden. Die hier angebrachten schnörkelförmigen Gitterstrukturen scheinen ineinander und auseinander heraus zu fließen und runden somit die Struktur des Vorbaus ab. Der Jugendstil definiert sich über seine Abgrenzung zur etwas früher beginnenden Industrialisierung, die von Vertretern des Jugendstils als seelenlos und unnatürlich abgelehnt wurde. Während der Jugendstil direkt auf naturgegebene Formen zurückgreift, bedient sich der Heimatstil mehr am Leben in der Natur, das heißt, es wurde unter anderem auf bäuerliche und ländliche Architektur zurückgegriffen. weniger anzeigen