Bernd Hanewinkel
ohne Titel (Architekturbemalungen)
1970-1972
Die von Bernd Hanewinkel konzipierten Architekturbemalungen wurden zwischen 1970 und 1972, nach Vollendung des Rohbaus der neuen Universitätsgebäude realisiert. Sie finden sich an der Mensa-Ostseite, an der Ost- und Südseite des Philosophikums und im Philosophie-Hof. Dort wurde die Bemalung farblich an die große Spulen-Plastik von Gottfried Bechtold angepasst.Die Bemalungen in ... mehr anzeigenDie von Bernd Hanewinkel konzipierten Architekturbemalungen wurden zwischen 1970 und 1972, nach Vollendung des Rohbaus der neuen Universitätsgebäude realisiert. Sie finden sich an der Mensa-Ostseite, an der Ost- und Südseite des Philosophikums und im Philosophie-Hof. Dort wurde die Bemalung farblich an die große Spulen-Plastik von Gottfried Bechtold angepasst.
Die Bemalungen in Dispersionsfarbe folgen einem gemeinsamen Grundprinzip, der seriellen Anordnung von Quadratflächen, die sich in ihrer Farbigkeit abwechseln. Zum Einsatz gelangen vornehmlich die Paare Schwarz/Weiß und Gelb/Weiß, aber auch ungewöhnliche Farbpaare wie Rosa/Türkis. An einzelnen Stellen wird die paarweise Anordnung durch komplexere Farbfolgen unterbrochen. Auch treten bisweilen an die Stelle der Farbquadrate große bunte Ziffern, die vom Erdboden aus in aufsteigender Sequenz angeordnet sind.Die Bemalung ist im Verhältnis zur architektonischen Struktur nicht immer gleich eingesetzt: Die schlanken, hohen Pfeiler, die die Mensa tragen, bekommen durch die Bemalung eine zusätzliche Gliederung, wie wenn sie aus Blöcken geschichtet wären; einzelne Elemente mit besonderer struktiver Funktion, wie Eckpfeiler, werden farblich markiert, andere gewinnen – vor allem durch die Bemalung mit Ziffern – einen Richtungswert. Bisweilen werden serielle Bänder von Farbquadraten, im Sinne der Auflockerung, leicht schräg zu einem horizontal ausgerichteten Mauerband geführt.
Bernd Hanewinkel, 1941 in Gelsenkirchen geboren, schloss sein Studium an der Karlsruher Kunstakademie 1971 mit einem Diplom in Kunstpädagogik ab. In die letzten Jahre seiner Ausbildung fällt auch sein Beitrag zur Farbgestaltung der Universität. Bis 2005 war Hanewinkel als Kunsterzieher im Landkreis Rotenburg tätig, arbeitete aber weiterhin als freier Künstler. Seine Arbeiten fokussieren sich auf Malerei und Plastiken aus Holz und Metall. weniger anzeigen
