Das erste Medaillon ist inzwischen unwiderbringlich verloren. Nach der Freilegung 1976 war die obere Hälfte des Medaillons wie in den anderen Beispielen noch gut erhalten. Leider hat die Denkmalpflege in diesem Fall versagt.
Nach der Freilegung 1976 war die obere Hälfte des Medaillons - wie die älteste Fotografie zeigt - noch gut erhalten.
Fides kämpft gegen den alten Götterglauben. Illustration aus der Psychomachie der St. Galler Stiftsbibliothek.Cod. Sang. 135, p. 388, 10. Jh. und 3. Viertel des 11. Jh. Stiftsbibliothek St. Gallen
Während sich die Kontrahenten anders als in den Konstanzer Medaillons gegenüberstehen und weitere Zeugen beteiligt sind, werden ähnlich wie im Haus zur Kunkel große Planzen als Rahmenmotiv eingesetzt.
Fides triumphiert über ihre Gegnerin. Illustration aus der Psychomachie der St. Galler Stiftsbibliothek. Cod. Sang. 135, S. 390, 10. Jh. und 3. Viertel des 11. Jh. Stiftsbibliothek St. Gallen
Die siegreiche Fides beugt sich über ihre am Boden liegende Gegnerin. Auch die Konstanzer Medaillons haben das Ergebnis des Kampfes in einer vertikalen Anordnung gezeigt.
Die allegorische Bedeutung des Motivs ist nicht mehr eindeutig zu bestimmen. Geht man von der Reihenfolge der Psychomachia aus, müsste hier als erstes der wahre Glaube Fides gegen den alten Götterglauben kämpfen (veterum Cultura deorum). Wunderlich schließt aus dem Fragment der Inschrift auf den Kampf zwischen Geduld (PATIENTIA) und Zorn (IRA) (Wunderlich 1996, 163).