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Ausschnitt aus Johann R. Schellenberg, Flachs und Hanf. Das Spinnen, 1784, Kupferstich
Die Arbeit des Brechens wird in anderen Abbildungen als eine sehr grobe und kraftaufwändige Tätigkeit gezeigt. Sie ist entsprechend im Stehen ausgeführt worden (siehe auch Abb. 3).
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Illustration von Zeller Hanfbrecherin, Auf der Brechstatt, Reyhing, A., Albheimat, in: M. Flad: „Flachs und Leinen. Vom Flachsanbau, Spinnen und Weben in Oberschwaben und auf der Alb“, Schwabenverlag Ostfildern, 1984.
RANF ICH WOL REITVR BAN (I, 1)
Eine Frau in einem roten Rock sitzt auf einer Bank. Ihre Haare sind mit einem blumenbesetzten Haarreifen (Schapel) geschmückt. Sie fallen in langen Strähnen über die Schultern nach hinten. Vor der Brust hält sie gebündelte Halme und Sträucher, die sie mit der bloßen Hand bearbeitet. Das grüne Futter ihres Gewandes wird durch einen Aufschlag unterhalb ihres rechten Knies sichtbar.
Der über dem Bild beginnende Titulus lässt uns den Ausgangsstoff als Hanf und den Vorgang als ersten Schritt der Hanfverarbeitung identifizieren: „RANF ICH WOL REITVR BAN“, wobei „REITVR“ im Sinne von „zurüsten, bereiten“ gelesen wird. „Hanf kann ich gut bereiten.“ Das Mädchen, welches der Haartracht nach zu urteilen unverheiratet ist, bricht und entbastet, sie löst also die Faser aus dem Bast und entfernt die ersten Holzteile (vgl. auch Abb. 2 und 3).