Nächste Woche gibt es einen spannenden Vortrag von Prof. Dr. Urs Stähli, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Und darum wird es gehen:
In der Netzwerkgesellschaft ist die Vernetzung selbst zum theoretischen und praktischen Imperativ geworden. In den letzten Jahren vermehren sich jedoch die Rufe nach Entnetzung in unterschiedlichen sozialen und kulturellen Bereichen. Der Vortrag untersucht am Fallbeispiel des IT-Sicherheitsdiskurses, wie Entnetzung imaginiert wird, welche Hoffnungen und Ängste mit ihr einhergehen (von der Forderung der Entnetzung kritischer Infrastrukturen bis hin zu populären Vorstellungen des ‚Sneakernets’ in der Data Runner-Literatur) – und wie diese Imaginationen wiederum Grundlage für neue Vernetzungsstrategien werden. Diese Dialektik der Entnetzung lässt sich kaum mit einfachen binären Unterscheidungen (vernetzt/entnetzt) denken, sondern macht es notwendig, die Entnetzung in der Vernetzung zu konzipieren. Die Analyse des IT-Diskurses wird die These entfalten, dass Entnetzung wesentlich auf der Schaffung und Nutzung der Heterogenitität unterschiedlicher Netzwerke beruht.