ZOMBIES Winter school | 4.4.-8.4. 2016 | CfP

hier gibt es das ganze als PDF in drei Sprachen: Call for papers_Winter School Zombies_deutsch | Call for papers_Escuela di inverino_Zombies_spanisch | Call for Proposals_Winter School Zombies_englisch

Du bist Zombie-Fan und wolltest mit deinen Überlegungen schon immer mal „out of the closet“? Dich interessiert, was andere auf diesem Gebiet so unternehmen? Du möchtest unsere chilenischen und britischen Partner kennenlernen und vielleicht schon Kontakte knüpfen für einen möglichen Auslandsaufenthalt? Dann melde dich an, wir freuen uns auf euch!

(Der Unkostenbeitrag ist nur von Auswärtigen für die Verpflegung/Unterbringung zu bezahlen, die Teilnahme selbst ist kostenlos!)

Winter School: Zombies zwischen (Pop-)Kultur und (Bild-)Politik 

Organisation: Universität Konstanz, Medienwissenschaft, Prof. Dr. Beate Ochsner

Photo by CaioSchiavo, courtesy of Flickr Creative Commons
Photo by CaioSchiavo, courtesy of Flickr Creative Commons

In den letzten Jahren konnte die Figur des Zombies neuerliches Interesse in Film und Fernsehen, in Literatur und in Wissenschaft wie auch in Ökonomie und Politik erwecken, das sich in unzähligen Publikationen, medialen Artefakten und kulturellen Praktiken wie dem „Zombie-Walk“ (Wessendorf 2013) oder Zombie-Survival-Trainings niederschlägt. So verliert der lebende Tote seinen Schrecken als das „unattraktivste aller Filmmonster“ (Schnitt 2012) und lebt „seine Triebe befreit von jedem sozialen Tabu“ (Szemerey 2012: 33) aus. Dabei wird „die hässliche Spiegelfigur des zivilisierten Menschen“ (Meteling 2006: 141) insbesondere filmisch als mannigfaltig zu besetzende und zu übersetzende Figuration produziert, deren „Nicht-Zuordenbarkeit“ (Rath 2014: 11) zwischen Mensch und Nicht-Mensch, Tod und Leben, Individuum und Masse es erlaubt, ihn losgelöst vom Horror-/Gore-Genre zu denken: Des Zombies unstillbarer Hunger nach warmem menschlichem Fleisch dient vielfach als Metapher oder Allegorie für die allumfassende Macht von Kapitalismus, Konsum, Globalisierung und Neoliberalismus (Quiggin 2010), sein massenhaftes Auftreten wird als „Anzeichen eines kollektiven Aufbegehrens“ (Fürst et al. 2011: 7) gedeutet, sein rastloses Dasein als Untoter spiegelt „die anthropologischen und theologischen Grenzfragen nach Tod und Leben des Einzelnen und nach dem Ende der Welt und der Auferstehung der Toten am Jüngsten Tag“ (Meteling 2006: 127). Gleichzeitig werden an seinen Ursprüngen in der karibischen Voodoo-Kultur postkoloniale Fragen nach Gender, Race und Class verhandelt, eine Erweiterung der Thematik erfuhr das Zombie-Genre durch Danny Boyles 28 Days later (2003) und der Fortsetzung 28 Weeks later (2007), in denen ein Virus Menschen in zombiegleiche Bestien verwandelt. Der Unterschied zu den traditionellen Verfilmungen des Motivs besteht dabei darin, dass die in Zombies verwandelten Menschen lebendig bleiben und potentiell eine Wieder- oder Rückkehr in die Zivilisation möglich ist. Eine ähnliche Konzeption verfolgt George A. Romeros Land of the Dead (2005), der den Zombie aus seiner Rolle des gelenkten, dumpf-gehorsamen Sklaven befreit und ihn als soziales und bewußtseinsbegabtes Lebewesen darstellt, dessen Existenzberechtigung nicht mehr ohne weiteres vorbehalten werden kann. Im Rahmen unserer Winter School „Zombies zwischen (Pop-)Kultur und (Bild-)Politik“ sollen unterschiedliche Figurationen des Zombies auf ihre Materialität, ihre Medialität, ihre Genealogie und ihre Narrative hin befragt werden. Wir richten uns damit an fortgeschrittene Master-Studierende und Promovierende aller Disziplinen, die sich in ihren Abschluss- und Forschungsarbeiten mit vergleichbaren Fragestellungen zum Zombie beschäftigen. An fünf Seminartagen werden Expert_innen aus der Philosophie und den Kultur- und Medienwissenschaften ihre Forschungsansätze zum Thema präsentieren und zur Diskussion stellen. Ebenfalls wird es für ausgewählte Teilnehmer_innen die Möglichkeit geben, ihre eigenen Forschungsarbeiten zu präsentieren und von den Expert_innen kommentieren zu lassen. Aus dieser Verknüpfung von Vorträgen und Kommentaren sowie Workshopmodulen, in denen die Teilnehmer_innen das Forschungsfeld systematisieren und weiterentwickeln, soll eine Lehr- und Lernform entstehen, die langfristig in ein Forschungsnetzwerk für Nachwuchswissenschaftler_innen überführt werden soll, das die Universität Konstanz mit verschiedenen einzelnen Forschern wie auch den Partneruniversitäten in Chile und England und weiteren internationalen Institutionen nachhaltig verbindet. Die Winter School ist Bestandteil des DAAD-geförderten ISAP-Programms zwischen der Medienwissenschaft an der Universität Konstanz und der Facultad de Humanidades bzw. der Escuela de Cine an der Universidad de Valparaíso in Chile als auch der University of Essex in Großbritannien. Vorträge und Diskussionen werden folglich auf Deutsch, Englisch und/oder Spanisch stattfinden, weshalb wir von den Teilnehmer_innen sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse sowie, wenn möglich, gute Spanischkenntnisse erwarten. Termin: 4.4.-8.4. 2016  Ort: Universität Konstanz  Bewerbung: Kurzes Motivationsschreiben, Lebenslauf (inkl. Publikationen) und – wenn Sie Ihr eigenes Projekt vorstellen wollen – ein Abstract des Forschungsvorhabens (max. 500 Wörter). Bitte schicken Sie die Unterlagen als pdf per Email an: sekretariat-medienwissenschaft[ät]uni-konstanz.de Bewerbungsfrist ist der 15.02.2015.  Tagungssprachen: Deutsch, Englisch und Spanisch Unkostenbeitrag: 75,00 Euro (Anreise und Unterbringung müssen selbst getragen werden, Tagungsverpflegung wird gestellt, inkl. Ausflugsprogramm am Bodensee).  Bibliographie  Einleitung zum Thema „Zombiefilm“ (2012), in: Schnitt. Das Filmmagazin 67 (1). Fürst, Michael/Krautkrämer, Florian/Wiedmers, Serjoscha (2011): Einleitung, in: Dies. (Hrsg.): Untot. Zombie, Film, Theorie. München: Belleville, S. 7-15. Quiggin, John (2010): Zombie Economics. How dead ideas still walk among us. Princeton, N.J.: Princeton University Press. Meteling, Arno (2006): Monster. Zu Körperlichkeit und Medialität im modernen Horrorfilm. Bielefeld: Transcript. Rath, Gudrun (2014): Zombi/e/s. Zur Einleitung, in: Dies. (Hrsg.): Zombies. Zeitschrift für Kulturwissenschaften (1), S. 11-17. Szemerey, Eleonóra (2012): Zombies, Menschen, Kannibalen. Wer ist hier das Monster?, in: Schnitt. Das Filmmagazin 67 (1), S.32-35. Wessendorf, Markus (2013): Zombie Walks and Zombie Economics, in: Journal for Contemporary Drama in English 1 (1), S. 92-102.

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