Das Marienportal

Das Marienportal ist das südliche Eingangsportal (ca.1360) zum spätgotischen Chor (1354 und 1513). Die Chorportale entstanden zusammen mit dem unteren Kapellenkranz unter der Leitung des Baumeisters Johannes von Gmünd, der vermutlich aus der Familie der Parler stammte. Das Südportal führt direkt in den Choreingangsraum des Kapellenkranzes und zur Sakristei.

Das Münster als „Kirche ...

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Das Marienportal ist das südliche Eingangsportal (ca.1360) zum spätgotischen Chor (1354 und 1513). Die Chorportale entstanden zusammen mit dem unteren Kapellenkranz unter der Leitung des Baumeisters Johannes von Gmünd, der vermutlich aus der Familie der Parler stammte. Das Südportal führt direkt in den Choreingangsraum des Kapellenkranzes und zur Sakristei.

Das Münster als „Kirche unserer schönen Frau“ ehrt die Gottesmutter Maria. Dabei ist mit Schönheit in erster Linie die göttliche Vollkommenheit Marias gemeint. Im Freiburger Münster wurden 123 Marienbildnisse gezählt, wovon sich gleich drei am Marienportal befinden. Von außen blickt man über dem Durchgang auf ein Tympanon mit Marienkrönung (oben) und Marientod (unten). Beide Geschichten stehen nicht in der Bibel. Gegenüber der westlichen Statue, dem heiligen Christophorus, befindet sich die Statue der heiligen Maria mit Kind. Die Originale aus Sandstein sind einige 100 Meter südlich des Münsters im Augustinermuseum ausgestellt. weniger anzeigen

  • Abb. 1 von 5 - Bildquelle: Birgit Rucker

    Marienportal, um 1360

  • Abb. 2 von 5 - Bildquelle: Birgit Rucker

    Im unteren Bereich des Tympanons ist Maria auf ihrem Totenbett zu sehen, um welches sich die Apostel versammelt haben. Der Legende nach brachte der Engel Maria eine Palme. Die Palme steht in der christlichen Ikonografie des Mittelalters für den Sieg, die Auferstehung und das ewige Leben. Hier trägt sie ein bartloser Jüngling ohne Flügel. Es handelt sich um den „Lieblingsjünger“ Johannes.

  • Abb. 3 von 5 - Bildquelle: Birgit Rucker

    Die Gesichter der übrigen Apostel sind durch Falten des Alters, aber auch durch Sorgenfalten und Trauer gezeichnet. So agieren die knieenden Apostel stellvertretend für den Betrachter, der zum Portal aufblickt.

  • Abb. 4 von 5 - Bildquelle: Birgit Rucker

    Über dem Bett Marias schwebt mittig Christus auf einer Wolke und trägt eine kindliche Figur auf seinem linken Arm, welche die Seelenfigur der Maria darstellt. Das Motiv der Mutter Maria, die ihr Christus-Kind trägt, wird umgekehrt. Links und rechts von Christus schweben zwei musizierende Engel.

  • Abb. 5 von 5 - Bildquelle: Birgit Rucker

    Der obere Teil des Tympanons stellt eine himmlische Sphäre dar, Maria sitzt neben Christus, der seiner jungfräulichen Mutter die Krone aufsetzt. Zwei musizierende Engel mit Harfe und Orgel stellen eine Verbindung zum unteren Teil des Tympanons her. In seiner linken Hand hält Christus die Weltkugel. Bereits als jugendlicher Christus auf den Schultern des Christophorus trägt er dieses Attribut.