Der Westturm
Die Vollendung des Münsterturms war der weithin sichtbare Erfolg der 1314 gegründeten Freiburger Münsterfabrik, die sich als städtische Einrichtung um den Baubetrieb und Unterhalt des Münsters kümmerte.Der Turm ist von besonderer architekturhistorischer Bedeutung. Bereits Ende des 13. Jahrhunderts war dessen massives und im Grundriss quadratisches Untergeschoss als Vorhalle des ... mehr anzeigenDie Vollendung des Münsterturms war der weithin sichtbare Erfolg der 1314 gegründeten Freiburger Münsterfabrik, die sich als städtische Einrichtung um den Baubetrieb und Unterhalt des Münsters kümmerte.
Der Turm ist von besonderer architekturhistorischer Bedeutung. Bereits Ende des 13. Jahrhunderts war dessen massives und im Grundriss quadratisches Untergeschoss als Vorhalle des Langhauses errichtet worden. Sie weist eine klar nach Westen ausgerichtete Schauseite und Fassade aus. Ein neuer Bauabschnitt beginnt über dem Uhrengeschoss. Der glatt gemauerte Raumkubus wird elegant in ein Oktogon überführt. Aus den quadratisch angeordneten und über Eck gestellten Strebepfeilern wachsen die nach außen gezogenen Spitzen einer zwölfzackigen Sterngalerie hervor. Die vier markanten Ecken werden als Spornpfeiler mit Tabernakeln nach oben gezogen. Die Wände hinter den Tabernakeln bilden zusammen mit den Zwischenräumen ein regelmäßiges achteckiges Oktogon. Ohne scharfe Brüche geht aus der massiven Fassade ein filigran durchbrochener Turmhelm mit acht gleich behandelten Seiten hervor. Zum ersten mal überhaupt wurde die an sich wiedersinnige Idee eines für Wind und Wetter offenen Dachs realisiert. Aus allen Richtungen erscheint er als durchlässige Membran mit unverwechselbarer Gestalt. Die Lösung diente vielen gotischen Kirchenbauten als Vorbild. Vor wenigen Jahren wurde die These erhärtet, dass der Entwurf von dem auch in Straßburg tätigen und von Goethe geadelten Erwin von Steinbach stammte. weniger anzeigen