Ulrich Günther
ohne Titel (Wandgestaltungen)
1977/82
Das Werk von Ulrich Günther beruht auf der illusionistischen Wirkung der Malerei. Diese ist vor allem für den augenfällig, der die Treppenstufen hinaufsteigt. Perspektivisch wirkende farbige Balken führen die realen Treppenstufen im Gemälde weiter. Der Raum scheint für den, der auf dem Treppenabsatz ankommt, nicht zu enden. Die Malerei greift noch weitere Aspekte der Realarchitektur ... mehr anzeigenDas Werk von Ulrich Günther beruht auf der illusionistischen Wirkung der Malerei. Diese ist vor allem für den augenfällig, der die Treppenstufen hinaufsteigt. Perspektivisch wirkende farbige Balken führen die realen Treppenstufen im Gemälde weiter. Der Raum scheint für den, der auf dem Treppenabsatz ankommt, nicht zu enden. Die Malerei greift noch weitere Aspekte der Realarchitektur auf: Verschiedene, in unterschiedlichen Stufen der Öffnung gleichzeitig gemalte Türen und Türchen geben den Blick in wirkliche und imaginäre Räume frei.Das Werk ist in Acrylfarbe realisiert, doch sind auch glasierte Keramikfliesen, gleichsam als reale Kunstwerke, in das illusionistische Bild integriert. Günthers Kunst am Bau-Beitrag fasziniert nicht nur dadurch, dass er in ein raffiniertes Spiel mit der gebauten Architektur und deren Benutzer tritt. Es handelt sich um eine reflektierte Form der Trompe l’œil-Malerei, die ihre illusionistische Wirkung ausstellt und sich dabei an der Wirklichkeit reibt.
Ulrich (Uli) Günther wurde 1928 in Stuttgart geboren. Nach dem Abitur im Jahre 1942 wurde er in die Wehrmacht eingezogen und geriet später in Kriegsgefangenschaft. Nach Deutschland zurückgekehrt gab er zuerst Zeichenkurse und begann dann sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München. Günther leitete bis zu seinem Tod im Jahre 1987 die Keramik-Klasse an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Stuttgart. weniger anzeigen