1561: Ornamentmalereien und ergänzte Fenster
Bei der Ausmalung des Raumes mit Ornamenten im Stil der Renaissance scheute sich Samuel Metzler nicht, christliche Symbole neben mythologische Motive zu stellen. In den Zwickeln tummeln sich Tiere, Putti, Mischwesen und nackte Menschen- oder Götterfiguren. Einerseits werden dabei die wichtigsten Inhalte der Passionstafeln aufgenommen: Totenkopf und Osterlamm im Wandfries verdeutlichen den ... mehr anzeigenBei der Ausmalung des Raumes mit Ornamenten im Stil der Renaissance scheute sich Samuel Metzler nicht, christliche Symbole neben mythologische Motive zu stellen. In den Zwickeln tummeln sich Tiere, Putti, Mischwesen und nackte Menschen- oder Götterfiguren. Einerseits werden dabei die wichtigsten Inhalte der Passionstafeln aufgenommen: Totenkopf und Osterlamm im Wandfries verdeutlichen den Erlösungstod und die Auferstehung. Andererseits entfalten die zum Teil grotesken Motive ein Spiel mit dem Betrachter, das im Gegensatz steht zum theologischen Anspruch der Tafelbilder.Da nach der Reformation vermutlich einige der hochgotischen Glasmalereien der Rotunde fehlten, ließ Jakob Kurtz zwölf figürliche Scheiben von 1430 einfügen. So wurden die schlichten hochgotischen Glasfenster um weitere Szenen ergänzt: Sie zeigten Auferstehung, Himmelfahrt und die Erscheinung Christi nach seinem Tod sowie das Jüngste Gericht. Die heilsgeschichtliche Erzählung des Sakralraums wurde durch die ergänzten Glasscheiben also fortgeführt: Das Heilige Grab schilderte Geburt und Auferstehung Christi und die Bildtafeln seine Passion und Auferstehung. Dieses Programm ergänzten die Fenster um das Thema der jenseitigen Zukunft des christlichen Glaubens. So wurde im Kirchenraum des 16. Jahrhundert nicht nur der triumphale Aspekt der Auferstehung Christi mehrfach betont, sondern auch eine narrative Heilstotalität erreicht. weniger anzeigen