Liturgische Einbettung
Der Mauritiusrotunde waren von Anfang an zwölf Kanoniker zugeordnet. Diese Kleriker waren für das geistliche Leben der ursprünglich frei stehenden und damit unabhängig vom Münster betriebenen kleinen Kirche zuständig. Sie bildeten neben den Domherren des Münsters und den Stiftsherren der Stephanskirche die dritte Chorherrengemeinschaft in Konstanz. Die ursprünglich vier Seitenkapellen ... mehr anzeigenDer Mauritiusrotunde waren von Anfang an zwölf Kanoniker zugeordnet. Diese Kleriker waren für das geistliche Leben der ursprünglich frei stehenden und damit unabhängig vom Münster betriebenen kleinen Kirche zuständig. Sie bildeten neben den Domherren des Münsters und den Stiftsherren der Stephanskirche die dritte Chorherrengemeinschaft in Konstanz. Die ursprünglich vier Seitenkapellen der Rotunde verfügten über Altäre, an denen die Domherren ihren Dienst versahen.In der Kapellenmauer nahe dem Eingang war das Grab Konrads eingelassen. Die Kanoniker, welche am Heiligen Grab ihren Dienst versahen, konnten so auch den Stifter Konrad in ihre Fürbitten einschließen.
Ab dem 12. Jahrhundert
Die Kanonikate wurden im 12. Jahrhundert in die des Münsters integriert. Die Mauritiusrotunde verlor damit ihre Eigenständigkeit. Ausgehend von spätmittelalterlichen Handschriften können jedoch auch nach dem Um- und Neubau des 13. Jahrhunderts liturgische Riten nachgewiesen werden, in welchen die Rotunde eine Rolle spielte: An allen Sonntagen wurde vom Domkapitel eine Andacht am Heilig Grab abgehalten. Der Weg über den Friedhof zur Rotunde wurde in einer Prozession beschritten und dort wurden die Fürbitten für Mauritius und Konrad gebetet. Darüber hinaus wurde jeweils am Vortag der Patronatsfeste für Mauritius und Blasius die Vesper in der Rotunde gehalten.In der Karwoche kam der Mauritiusrotunde als Ort des Heiligen Grabes besondere Bedeutung zu. Grablegung und Auferstehung Christi wurden dann direkt am Heilig Grab nachempfunden. weniger anzeigen