Entdeckung des Betonporsches
In Gedanken schon an der Universität, laufen täglich viele Menschen die Treppen des Parkdecks Süd hinunter, wo sie eben noch ihren Wagen abgestellt haben. Doch kurz bevor sie das Gebäude verlassen, stutzen sie plötzlich. Auf einem der Parkplätze befindet sich ein Objekt, das erst auf den zweiten Blick die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Die Rede ist von einem Wagen, besser gesagt einem ... mehr anzeigenIn Gedanken schon an der Universität, laufen täglich viele Menschen die Treppen des Parkdecks Süd hinunter, wo sie eben noch ihren Wagen abgestellt haben. Doch kurz bevor sie das Gebäude verlassen, stutzen sie plötzlich. Auf einem der Parkplätze befindet sich ein Objekt, das erst auf den zweiten Blick die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Die Rede ist von einem Wagen, besser gesagt einem Porsche 911. Doch irgendetwas passt nicht in das Bild des edlen Sportwagens, der ein Symbol für Geschwindigkeit und Luxus darstellt. Schnell fällt auf, dass die Rückspiegel fehlen und die Fenster aus dem gleichen Material wie die Karosserie zu sein scheinen – nämlich aus Beton.Dieses widersprüchliche Objekt ist dem österreichischen Künstler Gottfried Bechtold zu verdanken. Er fertigte 1971 einen detailgetreuen Abguss seines Porsches an, der nun, seit dem Ankauf 1974, unverrückbar im Parkhaus Süd der Universität Konstanz parkt.
Da der Porsche nur zu etwa einem Drittel überdacht ist, hat die Witterung zu Moos und Flechten geführt. Dies vermittelt einem den Eindruck, als würde die Natur sich das Parkdeck zurückholen wollen. Auch Vandalismus hat nicht vor dem grauen Betonporsche Halt gemacht: über die Zeit hinweg sammelte sich einiges an (Sprüh-) Farbe an, was zu der heute existierenden Patina beiträgt, die dem Werk einen „verwegenen“ Eindruck verleiht. Mit der Oberfläche des Betonporsches änderte sich über die Jahre auch die Wirkung und der Eindruck, den die Plastik vermittelt(e). So konnte, und kann heute, jede Generation von Studierenden das Werk auf eine andere Weise entdecken.