Die Röhrenplastik von Friedrich Gräsel

Die 1975 errichtete Röhrenlandschaft des Künstlers Friedrich Gräsel im Konstanzer Hockgraben impliziert die landschaftliche Verbindung zwischen den sich gegenüberliegenden Anhöhen des Studierendenwohnheims Sonnenbühl und der Universität, wodurch die Betrachter*innen visuell und physisch gelenkt wird.

Insgesamt erstreckt sich das Kunstwerk geradlinig über 600 Meter und besteht aus ...

mehr anzeigen
Die 1975 errichtete Röhrenlandschaft des Künstlers Friedrich Gräsel im Konstanzer Hockgraben impliziert die landschaftliche Verbindung zwischen den sich gegenüberliegenden Anhöhen des Studierendenwohnheims Sonnenbühl und der Universität, wodurch die Betrachter*innen visuell und physisch gelenkt wird.

Insgesamt erstreckt sich das Kunstwerk geradlinig über 600 Meter und besteht aus leuchtend blauen Röhrenplastiken aus Kunststoff, die sich über drei Stationen hinweg aufeinander beziehen und in ihrer Intensität steigern. Dies geschieht durch die unterschiedliche Einbeziehung der Betrachter*innen, die von Station zu Station das Werk besser erforschen können. Vom Studierendenwohnheim am Sonnenbühl ausgehend beginnt das Kunstwerk mit einer alleinstehenden Säule, die mit ihrem hellen Fundament über einer unterirdischen Ferndampfleitung steht. Weiter in der Blickachse gelangt man zur zweiten Station, an welcher die Röhren, die einen Durchmesser von 2 Metern und eine Höhe von 6 Metern besitzen, zu einem doppelten Tor und einem Tunnel geformt sind.

Dadurch, dass die Plastiken im öffentlichen Raum stehen, scheinen die Betrachter*innen indirekt dazu aufgefordert mit dem Kunstwerk zu interagieren. Gerade im dritten Abschnitt des Werkes geschieht dies durch betonierte Trittstufen, die über das Wasser des künstlich angelegten Kühlwasserteiches Gumpertslohn zum Werk führen.

Obwohl die Röhrenplastik von Friedrich Gräsel in den vergangenen Jahren unter Witterungsbedingungen und Vandalismus gelitten hat, ist sie ein herausragendes und erhaltenswertes Beispiel für die Kraft von Kunstwerken im öffentlichen Raum.

➔ Grundlagenartikel zur Röhrenplastik in der Tour Sonnenbühl und Hockgraben

weniger anzeigen

  • Abb. 1 von 3 - Bildquelle: Franca Söllner

    Friedrich Gräsel, Röhrenlandschaft, Plastiken aus Kunststoff, 1975
    Dritte Station direkt unterhalb der Universität (Aufnahme von 2020)

  • Abb. 2 von 3 - Bildquelle: Franca Söllner

    Blick durch die Tore der mittleren Station in Richtung Uni

    Die Röhrenlandschaft, welche sich über fast 600 Meter erstreckt, lädt durch ausgeklügelte Bildachsen den Betrachter dazu ein, die gesamte Strecke zwischen dem Studierendenwohnheim und der Universität Konstanz zu begehen und währenddessen mit der Kunst in Verbindung zu treten.

  • Abb. 3 von 3 - Bildquelle: Franca Söllner

    Blick durch die Tore der mittleren Station in Richtung der Wohnheime am Sonnenbühl

    Die Röhrenlandschaft, welche sich über fast 600 Meter erstreckt, lädt durch ausgeklügelte Bildachsen den Betrachter dazu ein, die gesamte Strecke zwischen dem Studierendenwohnheim und der Universität Konstanz zu begehen und währenddessen mit der Kunst in Verbindung zu treten.