Abb. 1 von 4 - Bildquelle: Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg i.Br., Bildarchiv, Aufnahme Michael Eckmann
Schnitzaltar aus Lindenholz. Auftraggeber: Johannes Locherer. Hans Wysinger (Schrein). Meister Sixt von Staufen (Figuren). Datierung 1521 bis 1524. Das Gesprenge des Altares ist 6,5 m hoch. Zwei bemalte Drehflügel mit Bildern von Maria und Joseph sind nach Restaurierungsarbeiten Anfang des 19.Jahrhunderts leider nicht mehr aufgetaucht. Auch eine bewegliche Reliquienpyramide fehlt.
Abb. 2 von 4 - Bildquelle: Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg i.Br., Bildarchiv, Aufnahme Michael Eckmann (Ausschnitt)
Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht Maria, die sich über die Menschheit erhebt. Gleichzeitig steht sie mit ihren Füßen auf der Erde und strahlt eine ruhige, erhabene Kraft aus. In den Armen hält sie ihr Kind. Auf ihrem Gesicht spiegeln sich Milde und Güte. Ihren Mantel hat sie schützend über die Menschheit ausgebreitet. Mehrere Engel verbinden Sie mit den Menschen zu ihren Füßen, helfen den schützenden Mantel zu halten. Das Christuskind ist ungewöhnlich lieblich und wohlgenährt dargestellt.
Abb. 3 von 4 - Bildquelle: Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg i.Br., Bildarchiv, Aufnahme Michael Eckmann (Ausschnitt)
An beiden Seiten von Maria ist eine repräsentative Auswahl der gesamten Menschheit dargestellt. Diese wurde klar in zwei Gruppen aufgeteilt. Vom Betrachter aus gesehen rechts sind die Laien zu sehen. An vorderster Stelle kniet der König, hinter ihm ein Kurfürst, ein Adliger, ein Bürger, ein Handwerker sowie Bauern. Reich und arm, Mann und Frau sind vertreten. Vom Betrachter aus gesehen links, d.h. zu Marias Rechten, knien Vertreter des geistlichen Standes, vom Papst über den Bettelmönch bis zur Nonne. Sie alle flehen um Marias Schutz.
Abb. 4 von 4 - Bildquelle: Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg i.Br., Bildarchiv, Aufnahme Michael Eckmann (Ausschnitt)
Auffällig an Sixt von Staufens Arbeit ist die markante Ausgestaltung der Gesichter. Jedes Gesicht hat ganz individuelle Züge. Das Verhalten der Putten gleicht dem von Kindern. Ihre Gesichtsausdrücke wirken verschmitzt und schalkhaft. Ihr Äußeres wird variiert, jedes hat andere Haare und ist anders gekleidet. Hier lässt sich ein neues Kunstideal der Renaissance und die Forderung nach einer abwechslungsreichen Kunst erkennen.