Die Fratze in St. Georg
Als Fratze wird im umgangssprachlichen Gebrauch meist ein verzerrtes, als abstoßend empfundenes Gesicht bezeichnet. In St. Georg ist eine solche Fratze in der vordersten Säule auf der Südseite des Mittelschiffes eingeritzt. Die große, aber versteckt anmutende Figur zeigt einen Kopf in einer nach links ausgerichteten Profilansicht. Der Kopf hat mit Hals eine Höhe von 62 cm und ist 50 cm ... mehr anzeigenAls Fratze wird im umgangssprachlichen Gebrauch meist ein verzerrtes, als abstoßend empfundenes Gesicht bezeichnet. In St. Georg ist eine solche Fratze in der vordersten Säule auf der Südseite des Mittelschiffes eingeritzt. Die große, aber versteckt anmutende Figur zeigt einen Kopf in einer nach links ausgerichteten Profilansicht. Der Kopf hat mit Hals eine Höhe von 62 cm und ist 50 cm breit. Auf den ersten Blick scheint dieses „Graffito” wenig mit dem offiziellen Bilderschmuck dieser Kirche zu tun zu haben.Da in der Ritzung Reste einer gotischen Farbfassung gefunden wurden, kann die Fratze jedoch auf eine Zeit um 1300 datiert werden. Weitere Farbfassungen deuten auf eine überraschend konstante Sichtbarkeit. Bei genauerem Nachdenken ergeben sich dann auch überraschende Bezüge dieser peripheren Figur zu den zentralen Teilen des Bildprogramms, die sie wie eine nachträgliche Glosse erscheinen lassen. weniger anzeigen