Die Heilung des Wassersüchtigen
Die zweite Szene des Wunderzyklus zeigt die Heilung des Wassersüchtigen. Christus tritt wieder unter einem architektonischen Überbau auf, gefolgt von den Jüngern. Seine wuchtige Figur steht dem gebrechlich wirkenden, von drei Personen gestützten Wassersüchtigen gegenüber. In diesem Gegensatz entsteht die Spannung der Szene.Das ganze Bildfeld scheint sich um den geschwollenen Bauch des ...
mehr anzeigenDie zweite Szene des Wunderzyklus zeigt die Heilung des Wassersüchtigen. Christus tritt wieder unter einem architektonischen Überbau auf, gefolgt von den Jüngern. Seine wuchtige Figur steht dem gebrechlich wirkenden, von drei Personen gestützten Wassersüchtigen gegenüber. In diesem Gegensatz entsteht die Spannung der Szene.Das ganze Bildfeld scheint sich um den geschwollenen Bauch des Wassersüchtigen zu drehen. Er ist im Zentrum des Bildes, aber auch in der Mitte der flankierenden Figurengruppe positioniert. Sein aufgequollener Zustand steht im Kontrast zum abgemagerten Körper des Kranken. Ein auf Stelzen stehendes Haus hinterfängt die Figurengruppe. Die giebelgekrönte Stirnseite des Gebäudes akzentuiert den Wassersüchtigen, das schräg gestellte Satteldach die Figurengruppe zu seiner Linken. Durch die Schrägstellung wird die vertikale Achse als Wendepunkt betont. Die rechte Seite des Bildes bleibt leer. Hier kann man sich sowohl den Weg des Kranken und seiner Helfer aus dem Stadttor als auch die Rückkehr des Geheilten vorstellen. Diese doppelte Vorstellung von gegensätzlichen Richtungen wird durch den Titulus unterstützt. Der Moment des Wunders ist im Grunde genommen undarstellbar und wird nur durch ein „vorher“ und „nachher“ sichtbar. weniger anzeigen