Robert Günzel
Farbige Sekundärarchitektur ("Kastendrachen")
1972/73
Im Seegassenbereich sind unter dem Dach der auskragenden Mensa die drei farbigen „Kastendrachen“ von Robert Günzel an Drahtseilen schwebend angebracht. Sie bestehen aus quadratischen, unterschiedlich gefärbten Acrylglas-Platten. In ihrer blanken Oberfläche spiegelt sich die Umwelt. Der Begriff ‚Kasten’ verweist darauf, dass die drei Gebilde aus den Seitenflächen eines Kubus wie ... mehr anzeigenIm Seegassenbereich sind unter dem Dach der auskragenden Mensa die drei farbigen „Kastendrachen“ von Robert Günzel an Drahtseilen schwebend angebracht. Sie bestehen aus quadratischen, unterschiedlich gefärbten Acrylglas-Platten. In ihrer blanken Oberfläche spiegelt sich die Umwelt. Der Begriff ‚Kasten’ verweist darauf, dass die drei Gebilde aus den Seitenflächen eines Kubus wie ausgefaltet sind. Die Figuren bestehen aber nicht nur aus den sechs Seiten eines Würfels. An die ausgefalteten Seiten sind jeweils weitere Platten an beweglichen Gelenken angefügt, die zusammen ausgreifende Arme bilden.Obwohl sie aus konstruktiv einfachen Elementen bestehen, wirken die „Drachen“ aufgrund ihrer freien Aufhängung sehr dynamisch, und jeder von ihnen hat so etwas wie eine eigene Persönlichkeit. Damit bilden sie einen glücklichen Kontrast zu den von Bernd Hanewinkel für diesen Bereich entwickelten Architekturbemalungen mit ihrer regelmäßigen Abfolge von hellen und dunklen Quadratflächen.Die „Kastendrachen“ sind die Arbeit eines Studenten. Sie wurden in einem von Professor Walter Förderer an der Karlsruher Hochschule für Gestaltung geleiteten Seminar entwickelt.
Robert Günzel wurde 1938 in Karlsruhe geboren. Er besuchte die Werkkunstschule Münster und studierte anschließend an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Karlsruhe. Von 1983 bis 2003 war er an der Universität Hildesheim als Professor am Institut für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft tätig. Günzel war neben seiner Lehrtätigkeit immer auch als bildender Künstler, als Maler und Bildhauer, tätig. In seinen jüngeren Arbeiten, die nach seinen Worten das „ Menschenbild unserer Zeit“ ausloten, setzt Robert Günzel auf eine expressionistische Formensprache. weniger anzeigen