Sauhatz: Eine Szene zeigt die Jagd einer Wildsau. Rechts trägt ein Reiter einen Falken auf seiner Hand und hält mit der anderen Hand einen Speer. Vor dem Reiter jagen vier Hunde die Wildsau, einer der Hunde hat sich bereits in der Unterseite des Tieres verbissen. Auf der linken Seite der Nachzeichnung ist ein Hundeführer mit erhobener rechter Hand zu sehen, der zwei große nach vorne preschende Jagdhunde vor sich her treibt. Er trägt ein dunkles Gewand sowie offene, halblange Haare. Im Hintergrund des Geschehens sind zwei Pflanzen angebildet. Die Szene wirkt insgesamt sehr dynamisch und verläuft von rechts nach links.
Bärenhatz: Auf der rechten Seite der Nachzeichnung ist eine stehende männliche Gestalt in einem knielangen Gewand dargestellt, die eine Krone trägt und möglicherweise eine Art Waffe in ihrer Linken hält. In ihrer rechten Hand hält sie einen Jagdhund an der Leine, der einen vor ihm laufenden Bären fixiert. Der mittelgroße Bär links im Bild scheint zu fliehen. Am rechten Rand sowie mittig im Bild finden sich Blätterranken. Auch diese Szene verläuft von rechts nach links.
Hirschhatz: Von rechts nach links sind drei Jagdhunde abgebildet, die einen Hirsch mit eindrücklichem Geweih jagen. Einer der Hunde hat sich bereits in die Brust des Hirschs verbissen, ein anderer scheint seine Krallen in das Hinterteil des Tieres zu schlagen. Auf der linken Seite bleibt ein weiteres Tier der Herde unter der ansteigenden Linie des Hügels noch relativ unbehelligt.
Auf dieser Nachzeichnung Mosbruggers ist der Kampf zwischen einer Gestalt mit einem wilden Tier dargestellt. Die Gestalt trägt ein langes dunkles Gewand sowie auffällig lange gewellte Haare. Das wilde Tier fletscht seine Zähne und fixiert die auf ihm sitzende Gesalt mit bösem Blick. Der Überlieferung nach war diese Darstellung an einem Pfeiler der "Hohen Kammer" angebracht. Mone deutet die Gestalt als "Frau, die einem Löwen den Rachen aufriß". (Mone S. 286) Wunderlich wiederum geht davon aus, dass es sich um "den langmähnigen, jünglingshaften David" handelt (Wunderlich S. 104). Wunderlich nimmt dabei Bezug auf die biblische Erzählung des ersten Buchs Samuel, in der David gegen einen Löwen und einen Bären kämpft. (1 Samuel 17, 32-37). Die Szene erinnert aber auch an die Darstellung Samsons mit dem Löwen, die im zweiten Obergeschoss im Raum der Weberinnen zu sehen ist.