Die Identifikation der Personen mit Parzival und Condwiramurs scheint sicher. Dennoch kommen zwei Szenen des Epos in Frage: Condwiramurs Besuch in Parzivals Schlafkammer kurz nach seiner Ankunft in Pelrapeire (191, 28ff.) oder die Hochzeitsnacht der beiden. Diese findet nach Parzivals Sieg über Clamides Seneschall Kingrun statt (201, 19ff.).
Laut Wunderlich (1996) handelt es sich um die erstgenannte Szene, den Besuch Condwiramurs bei Parzival. Die stehende Figur deutet er als Condwirarmurs, die Parzival ihr Leid geklagt hat und sich heimlich aus der Kammer schleicht. Ächtler (2007) deutet die Szene als Hochzeitsnacht, da die zweite Bildzeile im heute zerstörten Bereich genügend Raum für die erste Gesprächsszene zwischen Parzival und Condwiramurs geboten hätte.
Welche Episode tatsächlich zu sehen ist, kann nicht mehr eindeutig entschieden werden. In Wolfram von Eschenbachs Parzival sind sich die beiden Szenen sogar so ähnlich, dass sie übereinander geblendet werden können: In beiden Szenen betont der Erzähler die naive, durchaus Heiterkeit auslösende Keuschheit und Unschuld des Paares. Dieses Thema spielt auch für den Bilderzyklus eine wichtige Rolle. So erkennen wir gerade in den Innenraumszenen eine Steigerung von Parzivals „Minnekompetenz“: Von der mütterlichen Liebe über die unschickliche Zudringlichkeit gegenüber Jeschute bis zur keuschen Begegnung und Eheschließung mit Condwiramurs.