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Daniel Chodowiecki, Handwerke und Künste, Kupfersammlung zu J. B. Basedows Elementarwerke für die Jugend und ihre Freunde, 1774, Kupferstich.
Ein Kupferstich aus dem 18. Jahrhundert zeigt, wie das Hecheln auf einem Tischlein umgesetzt werden kann. Die Frau vorne links zieht die Fasern durch die Zähne der Hechel, die fest mit der Tischplatte verbunden sind.
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Abraham van Weerdt, Tractatio Lini , 1769, Holzschnitt.
Der Holzschnitt gibt wie die Wandmalerei im Haus zur Kunkel einen Überblick über verschiedene Phasen der Hanfverarbeitung. Sie sind auf verschiedene Räume des Hauses verteilt Die mit 4 und 5 bezeichneten Arbeitsschritte im Vorraum betreffen das Hecheln und Absondern des Werks.“
HECHELN WIL ICH TRIBE (I, 3)
Das im dritten Bild gezeigte Mädchen gleicht dem des ersten Bildes in Körperhaltung, Gewandfarbe und Haartracht: mit dem Rosenschapel im Haar sitzt sie leicht zur Seite gewandt in einem wiederum roten Gewand, dessen grüne Innenseite hervorblitzt. Als Arbeitsplatz dient ähnlich wie in den ersten Szenen eine einfache Steinbank.
Der Arbeitsschritt spielt sich ein weiteres Mal sehr zentral im Schoß der Frau ab. Mithilfe der Überschrift wird ersichtlich, dass es sich um das sogenannte Hecheln des Materials handelt: „HECHELN WIL ICH TRIBE“, also „Hecheln will ich betreiben“. Um die Fasern des noch groben Hanfs zu verfeinern, werden sie über das Werkzeug der Grob- und/oder Feinhechel mit eisernen Zähnen gezogen und damit von letzten Holzresten befreit. Dabei werden die Fasern gekämmt, parallel ausgerichtet und nach und nach gleich fein und lang gemacht. Das Ergebnis dieses Schrittes sind grobe Faserreste, die als Werg bezeichnet werden (vgl. auch Abb. 2 und 3).