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SO KA ICH HAIDE SCHAIGEN (III, 2)

Eine grün gekleidete Frau sitzt das erste Mal nicht auf einer Bank, sondern auf dem Boden, wobei sie das rechte Bein ausgestreckt und das linke angewinkelt hat. Neben ihr steht ein Rahmen, zu dem sie leicht aufsehen muss. Wie eine Harfenspielerin berührt sie mit der linken Hand vertikal laufende Fäden, während die Rechte mit einem länglichen, spitzen Gegenstand die Fäden vorsichtig voneinander trennt.
Die entscheidende Vokabel des Titulus ist „HAIDE“, was „Abfälle“ bedeutet, womit sich übersetzen lässt: „So kann ich Abfallreste trennen.“ Die im Holzrahmen aufgespannten Seidenfäden werden gereinigt und mit der Spelte auseinandergezogen, wobei kleine Fäden als Abfall entstehen. Da Seide ein sehr kostbarer Rohstoff ist, werden alle Reste sorgfältig gesammelt und weiterverarbeitet.