OCH DV ROFST MICH SWIG SICH FVR DICH (III, 5)
Nach der Darstellung der Frau mit Buch kommt nun wieder Bewegung in die Szene: Wir beobachten eine intime Szene, in der das grün gekleidete Mädchen ihr rot gekleidetes Gegenüber kämmt. Sie geht dabei nicht sehr vorsichtig vor, so dass sich ein heftiger Dialog entspinnt: OCH DV ROFST MICH = „Au, du raufst mich!“ Die Kämmende antwortet mit dem harschen Aufforderung, Haltung zu beahren: „Schweig! Sieh Dich vor“ (für die Übers. danken wir Bent Gebert).
Mit dieser Szene findet eine interessante Verschiebung vom Werkstoff auf den Körper der Weberinnen statt. Im Bild wird das verdeutlicht, indem das Kämmen der Haare an das Trennen der Fasern auf der Haspel (I,3), das Glätten des Wergs (I, 5) oder auch an das Winden des Gürtels (II, 6) erinnert.