Die Trumeau-Madonna

An den Darstellungen von Jesus in der Vorhalle ist eine konsequente Wendung nach links zu beobachten, sehr auffallend etwa an der Darstellung der Mutter mit Kind am Trumeaupfeiler. Die einzige Ausnahme bildet seine frontale Darstellung als Weltenrichter. Wenn man dagegen den Blicken der übrigen Christusfiguren folgt, gelangt man über die Darstellung der heiligen drei Könige sowie der Ecclesia zu einer Skulptur von Jesus an der Seitenwand, der die klugen Jungfrauen empfängt. Die Ausrichtung erinnert den Betrachter daran, sich auf die „gute“ Seite zu stellen, sich tugendhaft zu verhalten und auf die Vergebung der Sünden zu hoffen.

  • Abb. 1 von 3 - Bildquelle: Veronika Schröer

    Bewegungsrichtung der Jesus-Darstellungen

    Christus, der die klugen Jungfrauen auf der linken Seite, ins Kircheninnere einlädt, wird durch die Verteilung und Ausrichtung der Christusfiguren zu einem Schlüssel des Bildprogramms.

  • Abb. 2 von 3 - Bildquelle: Veronika Schröer

    Bereits bei der Verkündigung und wie hier auf dem Bild bei der Heimsuchung ist Maria mit dem Bauch nach links geneigt. Schon hier scheint die Aufgabe ihres Kindes verdeutlicht, die Menschen ins Heil zu führen.

  • Abb. 3 von 3 - Bildquelle: Veronika Schröer

    Während die Weihnachtsgeschichte von rechts nach links erzählt wird, wird Jesus in der Passionsgeschichte zunächst auf die rechte Seite gezogen. Er wendet sich aber – wie hier beim Judaskuss - konsequent in die andere Richtung.