Geburt des Parzival Parzival auf der Jagd Parzival und Karnachkarnanz Parzival und Herzeloyde Abschied von Herzeloyde Parzival und Jeschute Zerstörte Szenen Anlegen von Ithers Rüstung Parzival bei der Tafelrunde Parzivals Ritt zu Gurnemanz Gurnemanz belehrt Parzival Empfang in Pelrapeire Parzival wird zu Bett geleitet Zerstörte Szenen Parzival und Condwiramurs Parzivals Kampf gegen Clamide Parzival kehrt nach Pelrapeire zurück Abschied von Condwiramurs Empfang auf der Gralsburg des Anfortas Sigune auf der Linde Zerstörte Szenen

Parzival kehrt nach Pelrapeire zurück (4. Buch, 215,17ff)

Die Szene des Zweikampfs wird rechts durch einen hohen Turm begrenzt. Die Spitze des Daches ist durch den oberen Rand der Bildzeile abgeschnitten. Im Turm, dessen mittlerer Teil nicht erhalten ist, steht eine nach rechts gewandte Figur in einem roten, bodenlangen Kleid. Neben dem Turm ist ein nach links gerichtetes Pferd zu sehen, Sattel und Steigbügel sind deutlich zu erkennen. An Stelle des vierten Beines steht rechts eine Art Holzpflock. Die Hufe des Pferdes schweben eigenartig in der Luft. Hinter dem Pferd steht auf abgesenktem Grund eine Person in einem knielangen Gewand. Sie ist frontal dem Betrachter zugewandt. Zwischen ihr und dem Turm befindet sich ein senkrecht aufgerichteter länglicher Gegenstand, der durch Querlinien strukturiert ist.

Die Figur im Turm kann durch ihr rotes, langes Gewand, das bereits in der ersten Szene dieser Zeile zweifach zu sehen ist, als Condwiramurs identifiziert werden. Der Ritter mit Pferd stellt folglich Parzival dar, der zu ihr zurückkehrt. Wie schon in der vorigen Szene ist er an einem kleinen Rest der Helmzier zu erkennen.

Schirock (1990) und Wunderlich (1996) glauben in dem länglichen Gegenstand zwischen Parzival und dem Turm die zur Abwehr der Feinde errichteten präparierten Baumstämme (spanische Reiter) zu sehen. Die Form erinnert jedoch eher an eine Stoffborte. Am Gürtel Parzivals erkennen wir wieder Reste eines Beutels, wie er zum Aufbewahren von Münzen und anderen Wertgegenständen verwendet wurde. Auf den soeben errungenen Sieg könnte die rote Färbung zwischen den Füßen Parzivals verweisen: Mit einem Schwertstoß hat er Clamide so heftig getroffen, „daß ihm das Blut aus Ohren und Nase schoß und den grünen Rasen rötete“. Die Färbung könnte in dieser dicht gedrängten Darstellung also auf das Blut Clamides hinweisen, ohne den Unterlegenen selbst noch einmal zeigen zu müssen.