I-1 I-2 I-3 I-4 I-5 I-6 I-7 II-1 II-2 II-3 II-4 II-5 II-6 II-7 III-1 III-2 III-3 III-4 III-5 III-6 III-7

DAS KINT SPVLET ICH KA WEBE (II, 3)

Dieses Bild ist das erste von vier Bildern im Zyklus, auf dem zwei Figuren abgebildet sind. Auf der linken Seite sitzt ein Kind in rotem Kleid auf dem Boden und auf der rechten Seite eine grün bekleidete Weberin an einem in schräger Ansicht dargestellten Gestell. Es besteht aus vier senkrechten Balken, die durch Querhölzer verbunden sind. Hier handelt es sich um einen in Schrägansicht dargestellten Trittwebstuhl. Mit beeindruckender Genauigkeit wird dessen Konstruktion im Bild nachvollzogen. Beide Figuren sind im Profil abgebildet und neigen ihre Köpfe in Richtung ihrer Arbeit nach unten. In diesem Bild wird das Prinzip der alternierenden Gewandfarbe zum ersten Mal variiert, indem das Kind die rote Gewandfarbe der Vorgängerin in Bild II, 2 aufgreift.
Zum Weben gehören zwei Fadensysteme: mit den Kettfäden, die im fertigen Gewebe parallel veraufen, wird rechtwinklig der Schussfaden versponnen. "Das Kind spult ich kann weben“ besagt der Titulus. Während das Kind den Schussfaden von Hand auf das Weberschiffchen spult, der Weberin also zuarbeitet, sitzt diese an einem mechanisch fortschrittlichen Trittwebstuhl. Über die Tritte können die Kettfäden alternierend gehoben und gesenkt werden, so dass der Schussfaden mit dem Schiffchen in der linken Hand der Weberin eingeführt werden kann. In der Rechten hält sie die Lade zum Zusammenschieben. Ergebnis des Webvorgangs ist ein fertiges Tuch, welches in den Schoß der Weberin fällt (vgl. auch Abb. 2 und 3).